Tormenta Jobarteh und Jobarteh Kunda — featuring Mama Miriama

Tormenta Jobarteh und Jobarteh Kunda — featuring Mama Miriama

Schon ihr gan­zes Leben ist sie als rei­sen­de Musi­ke­rin in der Welt unter­wegs. Ihre Suche nach Musik führ­te sie auf fünf Kon­ti­nen­te. Gebo­ren und auf­ge­wach­sen in den USA, mach­te sie sich bereits mit 16 Jah­ren auf die Rei­se und hat es nie bereut.

Mit über tau­send Kon­zer­ten rund um die Erde ist die Mul­ti-Instru­men­tal­es­tin nun in Deutsch­land behei­ma­tet und stellt ihr neu­es Album FAR AND WIDE vor. Beglei­tet wird die Musi­ke­rin von der Band Jobar­teh Kunda. 

Mit des­sen Grün­der Tor­men­ta Jobar­teh ver­bin­det sie eine 30-jäh­ri­ge Freund­schaft und ein gemein­sa­mes Musi­zie­ren auf unzäh­li­gen inter­na­tio­na­len Büh­nen. Eine musi­ka­li­sche Welt­rei­se, die die See­le berührt.

“Unerhörte Klänge und Geschichten”

Künstler in Corona-Zeiten

Auf­trit­te in Zei­ten der Pan­de­mie sind sel­ten gewor­den. Die Hop­fen­stadt Main­burg mach­te es den­noch mög­lich. Sie schu­fen kur­zer­hand ein Por­tal, auf dem man sich Künst­ler buchen kann — sehr per­sön­lich und doch mit allen Sicher­heits­re­geln, die in die­sen Zei­ten lei­der unum­gäng­lich sind.  Das Mot­to: “Kul­tur vor dem Fens­ter”. Nicht nur die Künst­ler freu­en sich über die unver­hoff­te Mög­lich­keit. Auch die Bür­ger neh­men die Idee mit Begeis­te­rung an.

Jobarteh Kunda — Ankündigung Tollwood 2019

Jobarteh Kunda — Ankündigung Tollwood 2019

Jobar­teh Kun­da will Musik machen, die zur Ver­stän­di­gung der Völ­ker bei­trägt und das ist die­ser außer­ge­wöhn­li­chen For­ma­ti­on mit Sicher­heit gelun­gen. Der Name die­ser Band ist Programm:

Kun­da (Clan), eine Fami­lie von 5 Musi­kern, prak­tisch aus fünf ver­schie­de­nen musi­ka­li­schen „Fami­li­en”.

Einer davon ist der Band­lea­der Tor­men­ta Jobar­teh aus dem weit ver­zweig­ten Fami­li­en­ge­flecht der inter­na­tio­nal geschätz­ten Gri­ot-Fami­lie Jobarteh.

Eine musi­ka­li­sche Rei­se afri­ka­ni­scher und kari­bi­scher Musik, die Herz und Bei­ne bewegt. Sto­rytel­ling, Afro­beat, Jazz, Reg­gae, Latin … ein Klang­tep­pich, der die See­le berührt. Die Tex­te vol­ler Weis­heit und Humor laden ein zu einer inne­ren Rei­se zwi­schen Traum und Wirklichkeit.

GAMBIA — Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 2

GAMBIA — Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 2

 Çiğ­dem Gül: Im west­afri­ka­ni­schen Land Gam­bia war Yahya Jam­meh von 1996 bis Mit­te Janu­ar 2017 Staats­prä­si­dent. In sei­ner 22-jäh­ri­gen Dik­ta­tur warst du auch als Opfer betrof­fen. Kannst Du uns bit­te mehr dar­über erzählen?

 Tor­men­ta Jobar­teh: Der Dik­ta­tor Yahya Jam­meh hat über 20 Jah­re das Land Gam­bia ter­ro­ri­siert. Unter die­sem Regime wur­den vie­le Men­schen zum Opfer. Jour­na­lis­ten, die sich trau­ten, die regime-kon­trä­ren und wah­ren Gescheh­nis­se zu ver­fas­sen und zu ver­öf­fent­li­chen, wur­den in Gefäng­nis­sen ein­ge­sperrt oder getö­tet. Poli­ti­sche Gefan­ge­ne ver­ur­teil­te der Dik­ta­tor Yahya Jam­meh gna­den­los zum Tod. Mein Haus, das ich über einen Zeit­raum von 6 (!) Jah­ren selbst gebaut hat­te, wur­de mir weg­ge­nom­men. Der Dik­ta­tor hat­te sich das Land­stück für sich selbst aus­ge­sucht und eine Nach­richt am Haus hin­ter­las­sen, dass ich bin­nen drei Tagen aus­ge­zo­gen sein muss, da der gan­ze Land­strich nun für den Prä­si­den­ten reser­viert sei. Drei Tage spä­ter waren die Bull­do­zer gekom­men und hat­ten alles zerstört.

Das war einer der gro­ßen Kata­stro­phen in mei­nem Leben.

Ein Jahr spä­ter wur­de er unter dem Druck der afri­ka­ni­schen UN abge­wählt und muss­te Gam­bia ver­las­sen. Für mich lei­der ein Jahr zu spät.

 

 Çiğ­dem Gül: Das ist ja h_e_f_t_i_g !!! 

Das muss eine sehr schwe­re Zeit für dich gewe­sen sein. 

Umso mehr freue ich mich, dass du die­se schreck­li­che Zeit – auch mit der Unter­stüt­zung dei­ner gro­ßen Fami­lie in Gam­bia – über­wun­den hast und heu­te wie­der strah­len kannst. 

Darf ich fra­gen, wie es zu der Grün­dung dei­ner Band „Jobar­teh Kun­da“ kam?

 Im Jahr 1995 wur­den wir von ita­lie­ni­schen Tou­ris­ten ein­ge­la­den, in Ita­li­en eine klei­ne Tour zu spie­len. Als wir nach Deutsch­land kamen, hat­ten wir Musi­ker aus der Kari­bik und Gui­nea ken­nen­ge­lernt, und es hat­te ein­fach zu der Zeit alles gepasst, und die Band ‘Jobar­teh Kun­da´ wur­de 1995 gebo­ren. Sehr schnell wur­den wir eine Ein­heit und hat­ten unse­ren ers­ten Plat­ten­ver­trag bekom­men und unse­re ers­te CD Aba­ra­ka auf­ge­nom­men. Zur glei­chen Zeit fing ich auch an, mei­ne Kin­der­pro­gram­me mit Geschich­ten erzäh­len und Musik in den Schu­len aufzubauen.

Nun 25 Jah­re spä­ter bli­cke ich zurück und bin sehr glück­lich, eine tol­le Kar­rie­re bis heu­te gehabt zu haben. Bis­her habe ich 10 Records auf­ge­nom­men und ein Buch ver­öf­fent­licht. Mit Aus­nah­me von Aus­tra­li­en, hat­te ich auf allen Kon­ti­nen­ten auf Kon­zer­ten gespielt. High­lights waren auch u. a mit Miri­am Make­ba und vie­len andern berühm­ten Musi­kern die Büh­ne geteilt zu haben. Auch eini­ge Aus­zeich­nun­gen haben mir geschmei­chelt. Die Lis­te der Erleb­nis­se ist zu lang, um alles auf­zu­füh­ren…  und ich bin sehr dank­bar für alles Erleb­te. Im Moment sind wir wie­der unter­wegs, um unse­re Neue CD Teri­ya (Freund­schaft) zu promoten.

Çiğ­dem Gül: Ich lebe seit mei­ner Kind­heit als Migran­tin mit mus­li­mi­schem Hin­ter­grund in einem mehr­heit­lich christ­li­chen Deutsch­land. Tor­men­ta, du hast als Christ 25 Jah­re lang in einem afri­ka­nisch-mus­li­mi­schen Land Gam­bia gelebt. Also die umge­kehr­te Situa­ti­on. Inte­gra­ti­ons­de­bat­ten bei afri­ka­ni­schen Urein­woh­nern, die dich adop­tiert haben, spiel­ten sicher­lich kei­ne Rol­le. Umso bes­ser muss es gewe­sen sein – so stel­le ich mir das gera­de vor -, wenn ohne Tam­tam, ohne gro­ße Dis­kus­sio­nen und ohne Vor­ur­tei­le die gelin­gen­de Inte­gra­ti­on ein­fach nur geschieht, weil bei­de Sei­ten sich als Mensch begeg­nen. Also „Von Frem­den­feind­lich­keit kei­ne Spur“, sag­test Du ein­mal. Erzäh­le uns bit­te von dei­ner Inte­gra­ti­on und vom Ver­ständ­nis über Inte­gra­ti­on der gam­bia­ni­schen Ureinwohner.

 Tor­men­ta Jobar­teh: Die Men­schen in Gam­bia sind sehr offen für alle, die in Ihr Land kom­men. Um sich zu inte­grie­ren, muss man auf die Men­schen zuge­hen. Und wenn man das mit dem Her­zen macht, neh­men einen die Men­schen in Gam­bia ger­ne auf, weil dort die Gast­freund­schaft wie in vie­len mus­li­mi­schen Län­dern sehr wich­tig ist. Ich per­sön­lich habe in Gam­bia nie Frem­den­feind­lich­keit erlebt. Die Men­schen sind mir immer offen begeg­net und haben mich mit Respekt behandelt. 

Ich füh­le mich in ers­ter Linie als Gri­ot, der einer afri­ka­ni­schen Tra­di­ti­on ange­hört. Ich bin sozu­sa­gen ein baye­ri­scher Afri­ka­ner. 🙂 In mei­ner Kar­rie­re habe ich gelernt, mei­nen eige­nen Weg zu gehen, egal wie ande­re mich sehen oder mich sehen wol­len. Ich bin der, der ich bin.

GAMBIA — Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 1

GAMBIA — Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 1

 Çiğ­dem Gül: Lie­ber Tor­men­ta, es freut mich sehr, dass du bereit warst, dich von mir für unser Inter­kul­tu­rel­les Netz­werk für Hoch­be­gab­te inter­view­en zu lassen.

Nach­dem du in Main­burg in Nie­der­bay­ern 25 Jah­re lang baye­ri­sche Kul­tur gelebt hast, warst du als jun­ger Mann nach Afri­ka aus­ge­wan­dert. Wie kam es zu die­ser Entscheidung?

Tor­men­ta Jobar­teh: Als jun­ger Mann im Alter von 23 Jah­ren habe ich eine Band aus Gam­bia ken­nen­ge­lernt. Ich wur­de von der Mana­ge­rin der Band nach Gam­bia ein­ge­la­den, um dort in einem Bush Camp mit­zu­hel­fen, somit bin ich ein­fach spon­tan mitgeflogen.

 

„Ich bin ein baye­ri­scher Afrikaner.“

 

Çiğ­dem Gül: Ist dein Name ‘Tor­men­ta Jobar­teh´ als Künst­ler­na­me gewählt? Oder steht die­ser Name auch in dei­nem Pass? Wenn ja, war­um? Das ist näm­lich kein gewöhn­li­cher Name für einen deutsch­stäm­mi­gen Mann, der in Bayern/​Deutschland auf­ge­wach­sen ist.

 Tor­men­ta Jobar­teh: Mein Name Tor­men­ta Jobar­teh steht auch in mei­nen Pass. Es ist eine Kom­bi­na­ti­on mei­nes ursprüng­li­chen Namens „Sturm“ (auf Spa­nisch „Tor­men­ta“) und des Gri­ot-Namen „Jobar­teh“. Da mein gan­zes Leben unter die­sem Namen statt­fin­det, wur­de der Name auch in mei­nen Pass eingetragen.

 Çiğ­dem Gül: Wäh­rend mei­ner Recher­che habe ich bei einem Arti­kel gele­sen, dass Chi­na schon Afri­ka ent­deckt habe, bevor Euro­pa Ame­ri­ka ent­deckt hät­te. Wenn das wahr ist, ist folg­lich die chi­ne­sisch-afri­ka­ni­sche Bezie­hung hun­der­te von Jah­re alt. Die wirt­schaft­li­chen und poli­ti­schen Bezie­hun­gen sind mitt­ler­wei­le sicher­lich viel­schich­ti­ger und kom­ple­xer geworden. 

Eine deut­sche Bekann­te von mir, die seit Jah­ren in Deutsch­land und in Nami­bia lebt, erzähl­te mir, dass die chi­ne­si­sche Regie­rung ihre Ein­hei­mi­sche unter dem Deck­man­tel der Ent­wick­lungs­po­li­tik nach Afri­ka als bil­li­ge Arbeits­kräf­te schickt, um Afri­ka wei­ter aus­zu­beu­ten. Sie erzähl­te wei­ter, dass zwi­schen der afri­ka­ni­schen und der chi­ne­si­schen Regie­rung sogar für Aus­beu­tung Ver­trä­ge abge­schlos­sen wer­den. Die chi­ne­si­schen Arbeits­kräf­te bau­en in Afri­ka Stra­ßen, Regie­rungs­häu­ser, Mili­tär­stütz­punk­te etc. und erhal­ten Nied­rig­lohn. Dafür ver­pflich­ten sich afri­ka­ni­sche Regie­run­gen der chi­ne­si­schen Regie­rung gegen­über, dass sie der Chi­na den lega­len Han­del mit Nas­hör­nern, Ele­fan­ten bzgl. Stoß­zäh­ne und Boden­schät­ze etc. erlauben.

Kannst du uns bit­te Infor­ma­tio­nen über die wirt­schaft­li­che und (auch außen-)politische Situa­ti­on in Gam­bia, und wenn mög­lich auch in ande­ren afri­ka­ni­schen Län­dern, geben?

 Tor­men­ta Jobar­teh: Chi­ne­sisch- wirt­schaft­li­che Orga­ni­sa­tio­nen sind seit vie­len Jah­ren in Afri­ka, um dort im Aus­tausch zu arbei­ten. Stras­sen, Brü­cken etc. wer­den von den Chi­ne­sen gebaut, und im Gegen­zug wer­den alle mög­li­chen Boden­schät­ze aus­ge­beu­tet. Spe­zi­ell für elek­tro­ni­sche Gerä­te, so auch in Gam­bia. Nor­ma­ler­wei­se ver­mi­schen sich die chi­ne­si­schen Arbei­ter nicht mir der afri­ka­ni­schen Bevölkerung.

Konzert: “Ey! Yo! Aha!”

Konzert: “Ey! Yo! Aha!”

Das Ensem­ble “Jobar­teh Kun­da” ver­zau­bert das Publi­kum in Lau­ter­bach mit afro­ka­ri­bi­schen Klän­gen und Geschichten

Von Mag­da­le­na Hin­ter­brand­ner, Bergkirchen

 

“Bum ba, bum bala­la”, sin­gen die Män­ner im Publi­kum mit rudern­den Arm­be­we­gun­gen, wäh­rend die Frau­en ein melo­diö­ses, zar­tes “O ele, o ele, o ele, malia maga­se” dar­über sum­men. Fast nie­mand sitzt mehr auf den Stüh­len, alle ste­hen und machen vol­ler Begeis­te­rung mit. “Wir sit­zen hier alle im glei­chen Boot”, wer­den sie ange­feu­ert. Ganz vor­ne auf der Büh­ne ste­hen vier Musi­ker, die es geschafft haben, dass der gan­ze Raum ent­zückt kari­bi­sche Ver­se rezi­tiert und mit schwin­gen­den Hüf­ten durch die Rei­hen tanzt.

Jobar­teh Kun­da, so nen­nen sich die vier Künst­ler, die am Sams­tag­abend in der alten Schu­le in Lau­ter­bach mit chil­li­gem Reg­gae, afri­ka­ni­schen Rhyth­men und kari­bi­schem Flair die Besu­cher mit guter Lau­ne und Tanz­lust ange­steckt haben. Und da passt alles: Mit afri­ka­ni­schem Tur­ban und Hawaii-Hemd zupft Felix Occione­ro sei­nen E‑Bass, der dun­kel­häu­ti­ge Hum­phrey Cai­ro aus Aru­ba sitzt mit lan­gen Ras­ta­lo­cken am Schlag­zeug, und Yas­min Jobar­teh voll­endet den Sound mit afri­ka­ni­schen Per­cus­sion-Instru­men­ten und einem kla­ren, vol­len Gesang. Tor­men­ta Jobar­teh, der Lea­der der Band, steht vor­ne, beklei­det mit bun­ten Gewän­dern, und beglei­tet sei­nen Gesang mit einem außer­ge­wöhn­li­chen Instru­ment: der Kora. Eine 21-sai­ti­ge west­afri­ka­ni­sche Steg­har­fe, deren Kor­pus aus einem Kür­bis und über­zo­ge­ner Kuh­haut besteht. Sie wird mit vier Fin­gern gespielt und wird auch oft als Har­fen­lau­te bezeich­net. Tor­men­ta stützt den run­den Kor­pus auf den Bauch, hält den Steg schräg von sich und zupft zart an den Sai­ten. Damit erzeugt er wun­der­ba­re Töne.

Zu Beginn des Kon­zer­tes erklärt Tor­men­ta erst ein­mal, wie sich das Publi­kum zu ver­hal­ten habe. Die Band spielt näm­lich nicht nur, sie erzählt auch Geschich­ten mit musi­ka­li­scher Unter­ma­lung, und da erwar­tet man schließ­lich als Erzäh­ler auch eine Reak­ti­on. Man muss ja wis­sen, ob die Lau­schen­den zuhö­ren. “Wenn ihr was ver­stan­den habt, dann heißt es “aha”, wenn ihr über­rascht seid, sagt man “ey”, und wenn ihr zufrie­den seid, dann “jo””, erklärt er. Das wird gleich geübt und klappt ganz her­vor­ra­gend. Und so erzählt Tor­men­ta sei­ne ers­te Sufi-Geschich­te über einen Mann und sei­ne schö­ne Toch­ter Yas­mi­na. Die Leu­te lachen am Ende, das Eis ist gebro­chen und durch den Abend zieht sich eine locke­re, auf­ge­hei­ter­te Stim­mung. Immer wie­der zwi­schen­durch ertönt aus dem Publi­kum bei ande­ren Geschich­ten ein “ey” oder ein “aha”. Die Lie­der, mit denen Jobar­teh Kun­da die alte Schu­le in Lau­ter­bach zum Tan­zen bringt, zie­hen sich über ver­schie­de­ne Sti­le wie Sal­sa und Reg­gae und sind erfüllt von afri­ka­ni­schem Spi­rit und einem chil­li­gen Bob-Mar­ley-Fee­ling. Wer nicht tanzt, sitzt lächelnd da, hin und her schau­kelnd und mit wip­pen­dem Fuß auf sei­nem Stuhl und genießt.

Zwi­schen­drin tauscht der Schlag­zeu­ger Hum­phrey Cai­ro mit Tor­men­ta Jobareth die Posi­ti­on. Hum­phrey haut Tor­men­ta lachend auf die Schul­ter. Die Musi­ker sind eine Ein­heit, sie bren­nen für die glei­che Musik, und die­se Begeis­te­rung spürt man auch. Dann spielt der stu­dier­te Schlag­zeu­ger Tor­men­ta die Drums und Hum­phrey bringt die E‑Gitarre ins Spiel und damit wie­der einen neu­en Sound. Man könn­te mei­nen, die Musi­ker haben die­se Musik im Blut. Und das haben sie auch. 1986 kam Tor­men­ta, der in Mün­chen auf­wuchs, nach West­afri­ka und erlern­te dort acht Jah­re das Spiel auf sei­ner Kora. Er wur­de sogar von der dort leben­den Fami­lie Jobar­teh adop­tiert und zum Gri­ot ernannt, einem afri­ka­ni­schen Geschich­ten­er­zäh­ler und wei­sen Bera­ter. Eine gro­ße Beson­der­heit für einen Nicht­afri­ka­ner. An sei­ne Toch­ter Yas­min, die in der Band Per­cus­sion und Gesang macht, hat er die Lei­den­schaft für die Musik weitergegeben.

Als Zuga­be spielt Jobar­teh Kun­da ein Lied, das Tor­men­ta nachts zusam­men mit sei­ner Toch­ter in Marok­ko in der Medi­na, also der Alt­stadt, geschrie­ben hat. “Tags­über wird man über­häuft von ver­schie­dens­ten Geräu­schen, nachts ist es ruhig”, erzählt Tor­men­ta. Und wenn man die Augen schließt und dem eng­lisch­spra­chi­gen Gesang von Yas­min an der akus­ti­schen Gitar­re und Tor­men­ta an der Kora zuhört, sieht man die­sen Tru­bel vor sich, fühlt aber auch den Zau­ber der nächt­li­chen Stille.

Review über “Teriya” im Magazin München

Review über “Teriya” im Magazin München

Teri­ya Aim­land Records

Und das uns hier ein rich­ti­ges Welt­mu­sik-Schman­kerl erwar­tet, soll­te nicht nur Fach­leu­ten klar sein: Eine wun­der­bar ver­ein­nah­men­de Mischung aus Sto­rytel­ling, Afro­beat, Hip Hop, Reg­gae, Carib­be­an, Singer/​Songwriter und Latin ist es gewor­den, die Jobar­teh nicht nur hier bei uns in Mün­chen son­dern bun­des­weit und über die deut­schen Gren­zen hin­aus eine Aus­nah­me­stel­lung in der World­mu­sic-Sze­ne ein­neh­men lässt.

Review über “Teriya” im Folker Magazine im Juli 2018

Review über “Teriya” im Folker Magazine im Juli 2018

Deutsch

 

Puris­ten mögen Pro­ble­me damit haben, wenn deut­sche Musi­ker wie der in Mün­chen auf­ge­wach­se­ne „wei­ße Gri­ot“ Tor­men­ta Jobar­teh in eine völ­lig ande­re Kul­tur ein­tau­chen, sich über vie­le Jah­re hin hand­werk­li­che Fer­tig­kei­ten (u. a. das Erler­nen der Kora) aneig­nen und sich auch men­tal auf „fremd­ar­ti­ge“ Musik­tra­di­tio­nen ein­las­sen. Mag die oft viel­be­schwo­re­ne „Authen­ti­zi­tät“ feh­len, so ist es dem Band­lea­der sehr wohl gelun­gen, in rund zwan­zig Jah­ren mit über tau­send Kon­zer­ten und diver­sen Ton­trä­gern im bes­ten Sin­ne Welt­mu­sik auf hohem Niveau zu pro­du­zie­ren, die auch inter­na­tio­nal bestehen kann. Zum run­den Band­ju­bi­lä­um legen Jobar­teh nebst Toch­ter Yas­mi­na (voc, perc) und den lang­jäh­ri­gen Mit­strei­tern Hum­phrey Cai­ro (dr, b), Felix Occhione­ro (g, b) und Ger­hard Wag­ner (sax, fl) ein vier­tes Stu­dio­al­bum vor, das abwechs­lungs­reich instru­men­tiert und arran­giert ist, auf kon­ge­nia­le Wei­se Musik der Man­din­ge, Afro­beat, Reg­gae, Calyp­so und Latin zusam­men­führt. Als Gäs­te wir­ken u. a. Roman Bun­ka (oud) und Sir Lan­ce­lot Scott (steel pan) mit, der für das Kari­bik­flair sorgt. Die Song­inhal­te sind viel­fäl­tig, auch kri­tisch wie in „White Bubu“, eine Abrech­nung mit dem gam­bi­schen Dik­ta­tor Jammeh.

Roland Schmitt

Tormenta Jobarteh besucht Michael Ende Schule

Tormenta Jobarteh besucht Michael Ende Schule

Bei­trag aus dem Inter­net der Micha­el Ende Schu­le in Mün­chen-Unter­schleiß­heim über den Besuch von Geschich­ten­er­zäh­ler Tor­men­ta Jobar­teh am 20. Juli 2018:

Geschich­ten­er­zäh­ler Tor­men­ta Jorbateh

Heu­te erleb­ten wir etwas ganz Beson­de­res: Wir beka­men Besuch vom Geschich­ten­er­zäh­ler Tor­men­ta Jor­bateh, der uns für zwei Stun­den in eine ganz frem­de Welt ent­führ­te. Jeweils zwei Jahr­gangs­stu­fen ver­sam­mel­ten sich dazu in der Aula.

Tor­men­ta Jobar­teh ver­setz­te uns in eine Welt der Geschich­ten, Mythen, Tän­ze und Gesän­ge der afri­ka­ni­scher “Gri­ot”- Tra­di­ti­on. Dazu stel­le er uns zunächst das wich­tigs­te Instru­ment der afri­ka­ni­schen Geschich­ten­er­zäh­ler vor: die Kora, eine west­afri­ka­ni­sche Har­fen­lau­te. Beglei­tet durch ihre Klän­ge erzähl­te er die ers­te Geschichte.

Durch sei­ne Leben­dig­keit und mit­rei­ßen­de Art des Erzäh­lens konn­te er die Kin­der sehr begeis­tern. Sei­ne Geschich­ten unter­mal­te er mit ver­schie­de­nen Instru­men­ten, die bei­spiels­wei­se ein Gewit­ter ganz nah in die Aula zu holen schienen.

Doch er erzähl­te nicht nur Geschich­ten, son­dern brach­te den Kin­dern auch eine Art Body­per­cus­sion bei und ließ sie auf sei­nen Instru­men­ten spie­len. Beson­ders schön war es, dass uns jede Geschich­te eine klei­ne Weis­heit oder eine klei­ne Wahr­heit mit auf den Weg gab. Ein herz­li­ches Dan­ke­schön an den Eltern­bei­rat, der uns die­se Erfah­rung durch sei­ne finan­zi­el­le Unter­stüt­zung ermög­licht hat.

NEW ALBUM OUT NOW: “Teriya”

NEW ALBUM OUT NOW: “Teriya”

Seit heu­te ist das neue Album “Teri­ya” von Jobar­teh Kun­da auf dem Markt: 

NEW ALBUM OUT NOW: „TERIYA“

Ab 27. April 2018 auf allen digi­ta­len Plattformen. 
Dan­ke für eure Unterstützung 🙂

‘Teri­ya’, Jobar­teh Kunda’s fourth stu­dio album is here to cele­bra­te the Afro- Car­ri­be­an band‘s 20th anni­ver­sa­ry. The album’s title ‘Teri­ya’ means ‘fri­end­ship’ in the lan­guage of the Man­de peo­p­le of West Afri­ca. This is espe­ci­al­ly fit­ting as seve­ral long­time fri­ends of the band have been adding their indi­vi­du­al talent to seve­ral tracks to crea­te an excep­tio­nal musi­cal experience.

Along­side the band’s regu­lar mem­bers, you’ll be able to expe­ri­ence top-notch musi­ci­ans like Roman Bun­ka (Oud), Johann Ben­gen (Accor­di­on), Sabi­ne Zeh Sil­va (Per­cus­sion) and Sir Lan­ce­lot Scott (Steel pan). Over the past 20 years the band has been tou­ring and recor­ding their albums in ever chan­ging line-ups to keep the sound fresh and exci­ting. The regu­lar mem­bers of the band and the prot­ago­nists of the album ‘Teri­ya’ are band­lea­der Tor­men­ta Jobar­teh (Kora, drums, vocals, pro­du­cer) and from the ear­liest begin­nings Hum­phrey Cai­ro (drums, bass, vocals), Ger­hard Wag­ner (Alt­sax, Flu­te), Felix Occhione­ro (bass, gui­tar, pro­du­cer). As well as Tor­men­ta Jobarteh’s daugh­ter, Yas­mi­na (back­ground vocals, dancing), who prac­ti­cal­ly grew up in and with the band.

Sin­ce their foun­da­ti­on in 1996, Tor­men­ta Jobar­teh & Band have given over 1000 con­certs all over the glo­be! Again this year, award-win­ning sto­rytel­ler and Kora play­er Tor­men­ta Jobar­teh and his band were very well recei­ved by the media. Jobar­teh Kunda’s song ‘Dji­ha­ti Kelo’ for exam­p­le, came in third at the 2017 inter­na­tio­nal com­pe­ti­ti­on of the World Citi­zen Artist Foun­da­ti­on. The competition’s topic was ‘peace’ and the artis­tic con­tri­bu­ti­ons were jud­ged by a jury con­sis­ting of repre­sen­ta­ti­ves of the Bob Mar­ley Foun­da­ti­on, the Gan­dhi Foun­da­ti­on and the Play­ing for Chan­ge Foun­da­ti­on. In 2001 an artic­le in ‘Süd­deut­sche Zei­tung’ sta­ted that „Jobar­teh Kunda’s mis­si­on is making music to con­nect the world’s peo­p­le. Jobar­teh Kun­da offers world music at its best“

Inte­gra­ting cul­tures has always been the bands cen­tral theme!

The new album ‘Teri­ya’ is a musi­cal jour­ney into Afri­can and Carib­be­an music that moves the heart… and the legs! Sto­rytel­ling, Afro­beat, Reg­gae, and Latin accom­pa­nied by beau­tiful vocal har­mo­nies sung in Man­din­ka, Eng­lish, Papia­men­to and Spa­nish Lan­guages wea­ve tog­e­ther into a striking tapestry of sound that tou­ch­es the soul.

 

Deutsch:

„Teri­ya“, das vier­te Stu­dio­al­bum von Jobar­teh Kun­da, ist hier, um das 20-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der afro-kari­bi­schen Band zu fei­ern. Der Titel des Albums „Teri­ya“ bedeu­tet „Freund­schaft“ in der Spra­che der Man­de in West­afri­ka. Dies ist beson­ders pas­send, da meh­re­re lang­jäh­ri­ge Freun­de der Band ihr indi­vi­du­el­les Talent in meh­re­re Tracks ein­ge­bracht haben, um ein außer­ge­wöhn­li­ches Musik­erleb­nis zu schaffen.

Neben den regu­lä­ren Mit­glie­dern der Band kön­nen Sie erst­klas­si­ge Musi­ker wie Roman Bun­ka (Oud), Johann Ben­gen (Akkor­de­on), Sabi­ne Zeh Sil­va (Per­cus­sion) und Sir Lan­ce­lot Scott (Steel Pan) erle­ben. In den letz­ten 20 Jah­ren tour­te und nahm die Band ihre Alben in stän­dig wech­seln­den Beset­zun­gen auf, um den Sound frisch und auf­re­gend zu hal­ten. Die fes­ten Mit­glie­der der Band und die Prot­ago­nis­ten des Albums „Teri­ya“ sind Band­lea­der Tor­men­ta Jobar­teh (Kora, Schlag­zeug, Gesang, Pro­du­zent) und von den frü­hes­ten Anfän­gen Hum­phrey Cai­ro (Schlag­zeug, Bass, Gesang), Ger­hard Wag­ner (Alt­sax, Quer­flö­te) , Felix Occhione­ro (Bass, Gitar­re, Pro­du­zent). Sowie die Toch­ter von Tor­men­ta Jobar­teh, Yas­mi­na (Hin­ter­grund­ge­sang, Tan­zen), die prak­tisch in und mit der Band auf­ge­wach­sen ist.

Seit ihrer Grün­dung im Jahr 1996 haben Tor­men­ta Jobar­teh & Band über 1000 Kon­zer­te auf der gan­zen Welt gege­ben! Auch in die­sem Jahr fand der preis­ge­krön­te Geschich­ten­er­zäh­ler und Kora-Spie­ler Tor­men­ta Jobar­teh mit sei­ner Band gro­ßen Anklang bei den Medi­en. Das Lied „Dji­ha­ti Kelo“ von Jobar­teh Kun­da bei­spiels­wei­se beleg­te beim inter­na­tio­na­len Wett­be­werb der World Citi­zen Artist Foun­da­ti­on 2017 den drit­ten Platz. Das The­ma des Wett­be­werbs war „Frie­den“ und die künst­le­ri­schen Bei­trä­ge wur­den von einer Jury bestehend aus Ver­tre­tern der Bob Mar­ley Foun­da­ti­on, der Gan­dhi Foun­da­ti­on und der Play­ing for Chan­ge Foun­da­ti­on bewer­tet. 2001 heißt es in einem Arti­kel der Süd­deut­schen Zei­tung: „Jobar­teh Kun­das Mis­si­on ist es, Musik zu machen, um die Men­schen der Welt zu ver­bin­den. Jobar­teh Kun­da bie­tet Welt­mu­sik vom Feinsten“

Die Inte­gra­ti­on von Kul­tu­ren war schon immer das zen­tra­le The­ma der Band!

Das neue Album „Teri­ya“ ist eine musi­ka­li­sche Rei­se in die afri­ka­ni­sche und kari­bi­sche Musik, die das Herz bewegt … und die Bei­ne! Geschichten­erzählen, Afro­beat, Reg­gae und Latin, beglei­tet von wun­der­schö­nen Gesangs­har­mo­nien, die in Man­din­ka, Eng­lisch, Papia­men­to und Spa­nisch gesun­gen wer­den, ver­we­ben sich zu einem beein­dru­cken­den Klang­tep­pich, der die See­le berührt.

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