Von weisen Narren, gutem Essen und Freundschaft
Mein Besuch beim ORF Ende Januar 2024 war ein ganz besonderes Vergnügen für mich. Ich war eingeladen in die Radiosendung „Die sagenhafte Stunde“ meines langjährigen Kollegen und Freundes, dem wunderbaren österreichischen Märchen- und Geschichtenerzählers Helmut Wittmann.
Helmut Wittmann ist eine Institution im Universum der Geschichtenerzähler. Ein absolutes Original. Einer der sich nicht verstellt. Einer, der ganz in sich ruht. Und in der Ruhe liegt ja bekanntlich die Kraft. Denn er ist auch ein ganz Wacher. Einer mit Weitblick. Und einer, dem das Geschichtenerzählen ganz einfach im Blut liegt.
Der Bayerische Griot -
Besuch beim ORF im Salzkammergut
Helmut Wittmann zur Ankündigung der Sendung auf seiner Website: „Tormenta Jobarteh erzählte z.B. die Geschichte vom Nusskrug und welchen Ärger man bekommen kann, wenn man sich im falschen Moment »trouble« wünscht. Natürlich geht er auch auf seine Ausbildung in Gambia zum Griot ein. Er beschreibt, was ein afrikanischer Erzähler alles können muss, was die Herausforderungen auf diesem Weg waren und stellt sein Buch »Der bayerische Griot« vor.“
Wegen des Todes „des Kaisers“ wurde auch Tormenta Jobartehs lustige Anekdote „Ein Hoch auf Franz Beckenbauer“ in die Sendung aufgenommen. Wer hätte gedacht, dass er für einen bayerischen Landsmann in Gambia zum Nothelfer werden würde …
Tonmeister der spannenden Session war übrigens wieder Alois Hummer. 👍.
Wo die Natur zum Relaxen und Philosophieren anregt
Helmut Wittmann wohnt und arbeitet im schönen Salzkammergut. U.a. bekannt für seine malerischen Seen, zumeist mit einem atemberaubenden Alpenpanorama. Der Mondsee, der Traunsee, der Attersee und und und. Der bekannteste ist sicherlich der Wolfgangsee. Genau, da fällt einem doch gleich ein: Das Weiße Rössl, Peter Alexander oder Helmut Kohl 🙂.
Ich kann nur eines sagen, das Salzkammergut steht dem Helmut wie sein Hut 🤠. Helmuts „Haussee“ ist zwar der nicht ganz so bekannte, aber deswegen nicht weniger idyllische Almsee in Oberösterreich — mit dem Auto ungefähr eineinhalb Stunden von Salzburg bzw. eine Stunde von Linz entfernt, wo auch das ORF-Sende-Studio ist.
Am Almsee lebt Helmut mit seiner lieben Frau Ursula 💗, die auf absolut der gleichen Frequenz schwingt wie ihr Mann. Die beiden sind ein echtes Traumpaar. Seelenverwandtschaft ist wohl das passende Wort. Obendrein ist Ursula aber auch noch eine begnadete Meisterköchin und eine Einladung ist immer wieder ein unvergessliches Erlebnis.
Bei den Wittmanns in ihrem sehr urigen Haus gibt es nur gutes Essen und wunderbare Natur rundherum. Da baumelt die Seele sozusagen von ganz allein und die Gedanken gehen spazieren. man kommt fast automatisch ins Philosophieren. Was mit Helmut ein ganz besonderes Highlight ist.
Es ist jedenfalls immer ein wirkliches Geschenk mit ihm Zeit zu verbringen und ich kann nur sagen: „Danke Helmut und Ursula für die wunderbare Zeit ❤️😇🆔.“
Den Sternen ganz nah …
Nach all den anregenden Gesprächen war meine Übernachtung nicht weniger magisch: Beim Blick in den Himmel durch das große Fenster über mein Bett fühlte ich mich den Sternen ganz nah … Plötzlich kam es mir vor, als formten die Sterne eine Botschaft für mich — sie sah aus wie ein Fragezeichen … Was mir das Universum damit wohl sagen wollte — ich überlege noch immer … Vielleicht lautet die Botschaft ja: „Höre nicht auf zu fragen. Höre nicht auf zu suchen …“
Der Morgen danach …
Nach dem wundervollen Abend und der magischen Nacht fand das nächste Highkight am frühen Morgen statt — Jodeln mit Helmut am Almsee.
Auch hierbei waren seine feinen Antennen spürbar, ebenso wie sein Respekt für die Natur, die ihn umgibt.
Lang, lang ist’s her …
Kennengelernt habe ich den Helmut bereits vor fast 20 Jahren. 2005 — auf dem ersten Wettbewerb der besten 16 Geschichtenerzähler in Neukirchen Vlyn. Wir waren sofort auf einer Welle. Wie sich herausstellte, war Helmut viele Male in der Türkei gewesen — auch schon in seinen jungen Jahren — und hat sich früh für Sufismus interessiert. Da hatten wir natürlich ein schier unerschöpfliches Thema — seine türkischen Sufi-Erfahrungen und meine aus Afrika.
Zum anderen hat Helmut einen ganz wunderbaren Humor. Wir haben gleich viel gelacht und der Geist vom Hoca Nassrudin, dem weisen Narren — auch als Hodscha Nasreddin bekannt — schwebte über uns ❤️😇. Als begnadeter Meistererzähler kennt Helmut natürlich sehr viele Hoca-Geschichten, d.h. lustige Anekdoten. Kleine Background-Info: Nassrudin gilt im Westen auch als „Till Eulenspiegel des Orients“. Sein Beiname “Hoca” weist ihn als religiösen Lehrer des Islam aus. Erstmals werden Geschichten von und über ihn im 13. Jahrhundert bekannt.
Tormenta Jobarteh @ ORF — zum Mithören und Nachhören
Ausstrahlung der „Sagenhaften Stunde“ im ORF-Radio
mit Tormenta Jobarteh
unter dem Titel »Frisch aus Anansis Topf!«:
Radio Oberösterreich, Donnerstag, 1. Februar,
Radio Salzburg, Donnerstag, 8. Februar,
jeweils 20 bis 21 Uhr
Danach zum Nachhören auf Spotify
Weitere Hinweise zur Session auf Helmut Wittmanns Website zum Thema
“Pfiffige Geschichten aus dem Westen Afrikas”
Gast im Studio: Tormenta Jobarteh, der bayerische Griot
Unter www.maerchenerzaehler.at
… und in Helmut Wittmanns Podcast „Geschichten-weise“:
Tormenta Jobartehs afrikanische Geschichte „Auf den Spuren von Anansi“ gibt’s auch im Podcast von Helmut Wittmann — Geschichten-weise“ zu hören. Kostenlos auf Spotify, Apple Podcasts und natürlich auch auf www.maerchenerzaehler.at
Das war’s vorerst aus dem schönen Österreich — Ciao bis zum nächsten Mal -
euer Tormenta Jobarteh 😇❤️