Budapest emlékei = Memories of Budapest
Die Stadt ist nicht umsonst ein echter Touristenmagnet. Die Lage links und rechts der Donau ist wirklich malerisch und die vielen architektonischen Sehenswürdigkeiten versetzen einen aus dem Stand in vergangene Jahrhunderte zurück. Kein Wunder, dass das Donau-Ufer und andere Stadtteile von Budapest zum UNESCO-Welterbe gehören …
Mit über 1,7 Millionen Einwohnern ist Budapest nicht nur die Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt Ungarns. Entstanden im 19. Jahrhundert durch die Zusammenlegung der bis dahin eigenständigen Städte Buda und Óbuda (westliches Donau-Ufer) sowie Pest (östliches Donau-Ufer).
Wo die Vergangenheit total lebendig ist
Ich war mit dem Zug angereist. Mein Ziel: das Ungarische National Museum in Pest mit seinem weitläufigen Park, dem Museumsgarten. Ebenfalls erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts. Übrigens ein geschichtsträchtiger Ort: 1848 war hier der Ausgangspunkt der Ungarischen Revolution.
Hier sollte das Open Air Festival stattfinden. Ich wurde von einem Fahrer mit schönem Auto am Bahnhof in Empfang genommen. Und los ging’s — hinein ins übliche Großstadt-Getümmel. Allerdings, wie gesagt, mit dem einzigartigen Flair vergangener Jahrhunderte. Da kam mir das langsame Stop-and-Go für ein privates Sightseeing gerade recht …
Es gab unendlich viel zu schauen und zu bestaunen: Die imposanten Fassaden waren wirklich beeindruckend und außergewöhnlich prunkvoll. Auf den ersten Blick jedenfalls — bei genaueren Hinsehen sah man leider auch den nagenden Zahn der Zeit bei der Arbeit. D.h. oftmals bröckelte leider der Putz von den Wänden … Wie sich herausstellte, war mein Hotel ebenso luxuriös wie die ganze Umgebung und lag zudem noch direkt gegenüber der Veranstaltungs-Location: Was für ein Traum! Mehr konnte man sich nicht wünschen :-).
Tolles Teamplay an der Donau
Da Ungarisch als Sprache nun wirklich, wirklich eine Fremdsprache ist war meine Bühnensprache diesmal Englisch und wurde von einer ungarischen Kollegin — Klitsie-Szabad Bogi — in ihre Muttersprache übersetzt. Bogi entpuppte sich dabei schnell als echter Glücksfall!
Normalerweise sind diese „Übersetzungen über drei Ecken“ oft ein ziemliches Risiko — Storytelling mit Übersetzung ist nie einfach. Aber wenn der Übersetzter selbst ein guter Geschichtenerzähler ist — mit Gefühl für Timing — dann kann es sehr besonders sein! Ich habe so etwas schon beim Abrapalabra-Festival in Südamerika mit Boni als Übersetzer erlebt oder mit Nzi, der ein guter Freund wurde, bei meiner Goethe-Institut-Tour durch Westafrika. Und nun war Bogi wieder so ein Fall. Sie ist Mitglied der Meseszó Association — das ist eine renommierte Vereinigung der ungarischen Geschichtenerzähler. Sie liebt es besonders, Volksmärchen zu erzählen und forscht als Ethnografin nach Schätzen mündlicher Überlieferungen.
Ein weiterer Glücksfall war die hervorragende Organisation des Festivals. Die Veranstalter waren alles tolle innovative Leute die sehr, sehr professionell arbeiten. Bereits vorab war für Bogi und mich eine Online-Probe organisiert worden und als ich in Budapest ankam, war sie allerbestens vorbereitet. Beste Gig-Voraussetzungen also! Inklusive traumhafte 25 Grad bei strahlendem Sonnenschein. Mit einem begeisterten Publikum — es waren insgesamt mehrere tausend Besucher gekommen, in einem traumhaften Ambiente und mit jeder Menge Spaß rockten wir gemeinsam die Bühne. Kösz — Bogi! (= Danke — Bogi!)
Good Bye Budapest — Hello Bad Aibling
Leider musste ich am nächsten Tag bereits um 6 Uhr in der Früh wieder los, denn am Abend stand eine musikalische Lesung zu meiner Autobiografie „Der Bayerische Griot“ daheim im bayerischen Bad Aibling in meinem Terminplan. Doch dank Pal, meinem freundlichen Chauffeur, alles kein Problem! Pünktlich wie ein Schweizer Uhrwerk holte er mich ab und fuhr mich zum Bahnhof. Diesmal erlebte ich Budapest im Regen und freute mich noch einmal, dass wir tags zuvor anscheinend den letzten schönen Sommertag erwischt hatten.
Da die Bahn Budapest pünktlich verließ und alles nach Plan verlief, erreichte ich meine Fans in Bad Aibling ohne Probleme. In Deutschland erwartete mich zudem ein Temperatursturz um rund 20 Grad — brrr 🙂 — aber nichtsdestotrotz wurde es ein schöner Abend — zwar mit ein paar weniger Fans als in Ungarn, dafür aber ganz familiär und „mit Tuchfühlung“ :-).
In Budapest war es aufgrund der hohen Teilnehmerzahl, was ja supertoll war, eher schwierig mit einzelnen Fans — zum Beispiel jenen, die aus Deutschland angereist waren — in Kontakt zu kommen. Aber zumindest mit ein paar Wienern hat es trotzdem geklappt :-).
❤️😇 Euer Tormenta Jobarteh
Und noch ein kleiner Tipp in eigener Sache 🙂
Wer mehr von meinen Reise-Abenteuern — aus fremden Ländern, fremden Kulturen rund um den Globus — hautnah miterleben möchte, dem lege ich meine Künstler-Autobiografie ans Herz — gedruckt oder online. Z.B. auf amazon: