GAMBIA — Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 1
Çiğdem Gül: Lieber Tormenta, es freut mich sehr, dass du bereit warst, dich von mir für unser Interkulturelles Netzwerk für Hochbegabte interviewen zu lassen.
Nachdem du in Mainburg in Niederbayern 25 Jahre lang bayerische Kultur gelebt hast, warst du als junger Mann nach Afrika ausgewandert. Wie kam es zu dieser Entscheidung?
‚Tormenta Jobarteh: Als junger Mann im Alter von 23 Jahren habe ich eine Band aus Gambia kennengelernt. Ich wurde von der Managerin der Band nach Gambia eingeladen, um dort in einem Bush Camp mitzuhelfen, somit bin ich einfach spontan mitgeflogen.
„Ich bin ein bayerischer Afrikaner.“
Çiğdem Gül: Ist dein Name ‘Tormenta Jobarteh´ als Künstlername gewählt? Oder steht dieser Name auch in deinem Pass? Wenn ja, warum? Das ist nämlich kein gewöhnlicher Name für einen deutschstämmigen Mann, der in Bayern/Deutschland aufgewachsen ist.
Tormenta Jobarteh: Mein Name Tormenta Jobarteh steht auch in meinen Pass. Es ist eine Kombination meines ursprünglichen Namens „Sturm“ (auf Spanisch „Tormenta“) und des Griot-Namen „Jobarteh“. Da mein ganzes Leben unter diesem Namen stattfindet, wurde der Name auch in meinen Pass eingetragen.
Çiğdem Gül: Während meiner Recherche habe ich bei einem Artikel gelesen, dass China schon Afrika entdeckt habe, bevor Europa Amerika entdeckt hätte. Wenn das wahr ist, ist folglich die chinesisch-afrikanische Beziehung hunderte von Jahre alt. Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen sind mittlerweile sicherlich vielschichtiger und komplexer geworden.
Eine deutsche Bekannte von mir, die seit Jahren in Deutschland und in Namibia lebt, erzählte mir, dass die chinesische Regierung ihre Einheimische unter dem Deckmantel der Entwicklungspolitik nach Afrika als billige Arbeitskräfte schickt, um Afrika weiter auszubeuten. Sie erzählte weiter, dass zwischen der afrikanischen und der chinesischen Regierung sogar für Ausbeutung Verträge abgeschlossen werden. Die chinesischen Arbeitskräfte bauen in Afrika Straßen, Regierungshäuser, Militärstützpunkte etc. und erhalten Niedriglohn. Dafür verpflichten sich afrikanische Regierungen der chinesischen Regierung gegenüber, dass sie der China den legalen Handel mit Nashörnern, Elefanten bzgl. Stoßzähne und Bodenschätze etc. erlauben.
Kannst du uns bitte Informationen über die wirtschaftliche und (auch außen-)politische Situation in Gambia, und wenn möglich auch in anderen afrikanischen Ländern, geben?
Tormenta Jobarteh: Chinesisch- wirtschaftliche Organisationen sind seit vielen Jahren in Afrika, um dort im Austausch zu arbeiten. Strassen, Brücken etc. werden von den Chinesen gebaut, und im Gegenzug werden alle möglichen Bodenschätze ausgebeutet. Speziell für elektronische Geräte, so auch in Gambia. Normalerweise vermischen sich die chinesischen Arbeiter nicht mir der afrikanischen Bevölkerung.
Das vollständige Interview mit Bildern können Sie im PDF oder unter den folgenden Link lesen:
www.interkulturellhochbegabte.de — Online Portal
oder im PDF — “GAMBIA/ Tormenta Jobarteh im Interview — Teil 1”